Das Spiel verändern – Business Model Innovation
Was ist überhaupt ein Geschäftsmodell? Am einfachsten lässt es sich beschreiben als das grundlegende Prinzip, nach dem eine Organisation (z. B. ein Unternehmen) funktioniert und Werte schafft. Eine Versicherung, ein Einzelhandelsgeschäft oder ein Maschinenbauer sind beispielsweise Unternehmen, die unterschiedliche Geschäftsmodelle verfolgen.
Geschäftsmodellinnovation ist eigentlich nichts Neues. Beispiele wie die Erfindung der Kreditkarte durch die Firma Diners Club im Jahre 1950 oder die Einführung von billigen internationalen Telefonaten durch Skype sind typische Beispiele von Geschäftsmodellinnovationen. Neu ist allerdings die Geschwindigkeit, mit der bisher etablierte Geschäftsmodelle heute überholt sein können. Viele einst große Unternehmen können davon erzählen.
Doch wie lassen sich Geschäftsmodelle innovieren? Ein wichtiger erster Schritt ist hier eine gute Visualisierung, die es uns ermöglicht, das Geschäftsmodell eines Unternehmens zu verstehen und zu hinterfragen.
Heute wird häufig eine Methode zur Analyse genutzt, die maßgeblich von Alexander Osterwälder und Yves Pigneur entwickelt und im Jahr 2011 veröffentlicht wurde – der Business Model Canvas. Das passende Buch Business Model Generation kann ich Ihnen dabei uneingeschränkt empfehlen, es erklärt das Prinzip in äußerst anschaulicher Art und Weise.
Der Business Model Canvas besteht aus 9 Bausteinen, die die Logik von Geschäftsmodellen in einer Art Schablone darstellen. Die 9 Bausteine sind:
- Kundensegmente (Welche Kunden bedient die Organisation?)
- Wertangebote (Mit welchem Angebot werden Kundenprobleme gelöst?)
- Kanäle (Wie erhält der Kunde das Wertangebot?)
- Kundenbeziehungen (Wie werden die Kundenbeziehungen hergestellt und gepflegt?
- Einnahmequellen (Wie werden Erlöse generiert?)
- Schlüsselressourcen (Welche Güter sind für das Angebot erforderlich?)
- Schlüsselaktivitäten (Welche Aktivitäten sind am wichtigsten, um das Angebot sicherzustellen?)
- Schlüsselpartnerschaften (Wer sind wichtige Partner, die für das Angebot benötigt werden?)
- Kostenstruktur (Was sind die größten Kostenblöcke?)
Die Segmente werden dabei z. B. im Workshop gemeinsam in der Gruppe gefüllt und diskutiert. Die verständliche Visualisierung des Business Model Canvas macht es dabei auch Kollegen ohne betriebswirtschaftliches Studium einfach, komplexe Geschäftsprozesse zu verstehen und mit neuen Ideen anzureichern. Im zweiten Schritt kann dann das bestehende Geschäftsmodell weiterentwickelt und verändert werden.
Einen Überblick über den Business Model Canvas liefert das folgende Video, der Canvas kann kostenfrei hier heruntergeladen werden.
Beim verrocchio Institut for Innovation Competence ist Business Model Generation ebenfalls Thema beim Innovation Master.
Mit inspirierenden Grüßen,
Christian Buchhol