Ideen merkwürdig präsentieren

Häufig erlebe ich, dass spannende Ideen abgelehnt werden, weil die Zuschauer von der Präsentation nicht überzeugt wurden. Meistens sind zwei Gründe dafür verantwortlich:

  • Ich bin als Ideengeber so begeistert von meiner Idee, dass ich unterschätze, dass andere Menschen erst einmal skeptisch sind, wenn es um Neues geht.
  • Ich versuche die Zuschauer mit Zahlen, Daten, Fakten zuüberzeugen und vergesse dabei, dass Überzeugung ganz anders erreicht wird.

Eine schöne Inspiration für erfolgreiche Präsentationen haben die beiden Brüder Dan und Chip Heath in ihrem Buch „Made to Stick – Why some ideas survice and others die“ geschrieben. Sie beschreiben 6 Prinzipien für wirksame Ideenpräsentationen, die ich gerne in meinen Workshops einsetze:

Prinzip: Simple
Eine einfache Botschaft ist wichtig. Reduzieren Sie die Komplexität in Ihrer Präsentation. Lassen Sie überflüssige Informationen weg.

Prinzip: Unexpected
Die Aufmerksamkeit für Informationen wird dann besonders wirksam, wenn die Erwartung durchbrochen wird. Menschen werden neugierig, wenn etwas Unerwartetes passiert. Warum muss beispielsweise für die Präsentation immer nur PowerPoint genutzt werden? Welche Medien können Ihre Idee vielleicht viel wirksamer zeigen?

Prinzip: Concrete
Nutzen Sie konkrete Wörter und Aussagen. Beispiel: Trauer oder Liebe sind abstrakt, Tränen oder ein Kuss aber konkret. Konkrete Botschaften bleiben viel besser haften als abstrakte Aussagen. Viele Business-Präsentationen bleiben bei ihren Aussagen nur an der Oberfläche und wundern sich dann über mangelnde Aufmerksamkeit.

Prinzip: Credible
Glaubwürdigkeit ist ein wichtiger Faktor für die Wirkung der Präsentation. Ansonsten wird die Botschaft nicht angenommen. Glaubwürdigkeit erzeuge ich z.B. durch meine persönliche Geschichte oder durch Referenzen. Vielleicht gibt es sogar eine bekannte Person in Ihrer Organisation, die Sie als Testimonial einsetzen können.

Prinzip: Emotional
In der Werbung erleben wir es jeden Tag: Ohne emotionale Beteiligung nehmen wir Botschaften kaum wahr, noch viel weniger bleiben sie hängen. Wir müssen etwas „empfinden“, damit eine Verarbeitung funktioniert. Gefühle berühren entweder positiv durch Freude oder Glück oder negativ durch Schock oder Ekel. Dies funktioniert auch bei Business-Präsentationen.

Prinzip: Stories
Das Erzählen von Geschichten hat eine sehr lange Tradition. Gute Geschichten bleiben im Gedächtnis haften und werden gerne weitererzählt. Nicht umsonst ist Storytelling im Silicon Valley ein Grundprinzip bei Investorenpitches. Denken Sie an die Geschichte von Hewlett-Packard: „Es begann in einer Garage …“

Weil gutes Storytelling eine wichtige Fähigkeit bei der Präsentation von Ideen ist, gibt es mehr darüber in einer der nächsten Note.

Mit inspirierenden Grüßen,
Christian Buchholz