Design Thinking ist mehr als nur basteln – es ist Kultur!

Das verrocchio Institute wurde in der Vergangenheit schon mehrmals als eine Art Gutachter von Organisationen mit der Frage konsultiert, wie es zu Widerständen gegen Design Thinking gekommen ist.

Das Ergebnis dieser Untersuchungen sind folgende Dos- und Don’ts:

Dos

  • Bitte die für Sie passende Design Thinking-Variante identifizieren – es gibt ca. 15 bis 20 bekannte Varianten weltweit.
  • Auch das kognitive Wissen über Design Thinking ist wichtig und sollte vor dem ersten Workshop vermittelt werden – das muss nicht länger als einen Tag dauern.
  • Klar entscheiden, ob Sie Design Thinking nur innerhalb eines Projektes einsetzen wollen oder als helfendes Werkzeug für eine strategische Transformation.
  • Bitte unbedingt den drei wesentlichen Grundsätzen folgen: kreative Räume, multidisziplinäre Teams und ein wirklich agil iterativer Prozessverlauf.
  • Jedes Projekt sollte einen Raum haben, in dem immer alle Arbeitsergebnisse sichtbar präsent bleiben können. Die Arbeitsergebnisse ständig wegzuräumen und wieder aufzuhängen, lässt die Produktivität stark sinken. Besonders verpasst man auch die Chance des „Zwischendurcharbeitens“.
  • Eine projektbegleitende interne Marketingkampagne starten, die auch die Menschen in der Organisation informiert hält und abholt, die nicht unmittelbar am Projekt beteiligt sind. Sonst können schnell Missgunst und Neid entstehen, besonders in eher konservativ tradierten Kulturen.

Don’ts

  • Personen ohne Vorbereitung in laufende Design Thinking-Phasen hinein holen. Viele Menschen, besonders ältere Mitarbeiter, arbeiten dann oft ohne Sinnschlüsse oder sogar mit Widerstand, da sie die Situation nicht einordnen können.
  • Den wesentlichen Faktor „multidisziplinäre Teams“ außer Acht lassen und Design Thinking nur innerhalb einer Abteilung durchführen – dann sind die generierten Ideen meist nie mehr als Verbesserungen.
  • Die erste Phase des „Verstehens“ unterschätzen. Viele Teams unterschätzen diese Phase und geben ihr im Verhältnis z. B. zur Phase der Ideenfindung oder des Prototyping viel zu wenig Zeit.
  • Design Thinking im „normalen“ Meetingraum. Ohne entsprechend den Erkenntnissen eingerichtete Räume funktioniert die Methode so gut wie gar nicht.
  • Prototyping und Testing nur intern durchführen. Nur wer wirklich mit seinen frühen Prototypen und Tests an die Außenwelt geht, gewinnt mit Design Thinking. Viele Organisationen glauben, interne Tests reichen aus und postulieren dann: „Für externe Tests fehlt Budget, Zeit und Mut.“

An dieser Stelle können wir als allererste Tools, um Design Thinking grundlegend kennenzulernen, empfehlen:

  • das Buch „DESIGN THINKING – Das Handbuch“
  • das Info-Fresko „Design Thinking“. Dieses visualisiert die Innovationsmethode Design Thinking von ihrem Ursprung bis heute. In weit über 200 Aspekten stellt es Design Thinking anschaulich dar und die Betrachter gewinnen schnell einen Überblick über die Methode.

Mit inspirierenden Grüßen,
Benno van Aerssen